Zur Zeit beschäftige ich mich mit der Beplankung des Oberdecks. Anders als im Bauplan werden die seitlichen Planken nicht der Rumpfform folgend gebogen sondern gerade durch beplankt. Wer jetzt mein, da macht er es sich aber einfach, wird schnell feststellen, dass die verwendete Methode wohl deutlich aufwendiger ist. Zwischen jede Planke kommt ein Stück braunes Takelgarn. Das gibt einen schönen Kontrast und die Planken kommen so viel besser zur Geltung. Gefunden habe ich diese Methode auf „der-lustige-modellbauer.com„.
Eigentlich ist die Bug-Laterne aus dem Ausstattungs-Set der Borkum nur eine Attrappe. Ich finde es aber viel schöner, wenn die Laterne auch richtig leuchtet. Also habe ich sie auf LED-Beleuchtung umgebaut. Hierfür habe ich in den, aus dem Vollen gedrehten, durchsichtigen Acryl-Körper ein 5mm Loch gebohrt und es dann im oberen Teil noch mit einem 6mm Bohrer etwas versenkt, damit die LED schön tief im Inneren sitzt. Danach habe ich, von innen, in den Messing-Deckel ein 4mm Loch gebohrt, bis ich an der Querbohrung für Halte-Öse raus kam. Dünne Drähte an die LED angelötet und das ganze durch den Deckel gezogen. Als nächstes habe ich die Halterung gefertigt. Anstelle eines 2mm Messing-Drahtes habe ich ein 3mm Messing-Röhrchen verwendet. Mit dem bereits mehrfach bewehrten Biege-Werkzeug hab ich den Bogen hergestellt. Das Ende wurde mit dem Hammer platt gedengelt und die Enden rund gefeilt. Noch ein 1,5mm Loch für die Halte-Öse der Laterne gebohrt und zwei 1,2mm Löcher für die Anschlussdrähte. Das Einziehen der 0,8mm Anschlussdrähte war etwas fummelig, aber am Ende hat es schließlich funktioniert. Da eine Standard-LED verwendet wird, muss man einen Vorwiderstand von ca. 1000 Ohm vorschalten, wenn man diese an 12Volt betreiben will.
Gelbe LED als Lichtquelle5mm/ 6mm BohrungEs werde LichtVorwiderstand nicht vergessenGerüstet für eine Nachtfahrt
Heute habe ich mal die Technik geprüft, ob die Pumpe evtl. Störungen verursacht und ob das mit der Geschwindigkeitseinstellung, über einen Flug-Regler, funktioniert. In meinem Fundus fand ich noch einen original verpackten Regler vom Typ ACE ESC-10. Dieser Regler kann max. 14A leisten und wenn man die BEC-Versorgung, für den Empfänger entfernt, kann er bis zu 12Volt regeln. Da die Pumpe nur in eine Richtung betrieben werden kann, ist so ein Regler für Flugzeuge, absolut ausreichend.
ABER gleich zu Beginn hatte ich einen Denk bzw. Schaltungs-Fehler gemacht und es hat auf einmal verbrannt gerochen und gequalmt!
Der Fehler war schnell gefunden. Wichtig ist, dass sowohl die 6Volt Spannung für den Empfänger, sowie die 12Volt Spannung für die Pumpe, gegen die selbe Masse (-) abgenommen werden, sonst suchen sich die Elektronen andere Wege, da Regler und Empfänger das selbe Massepotential haben.
Nun ist auch das Thema Spannungsversorgung, für die Pumpe und die anderen Elektronik-Komponenten, geklärt. In der Bucht konnte ich zwei neue 6Volt Bleiakkus erstehen. Diese Akkus passen perfekt und wiegen jeder ca. 300Gramm. Wenn es so weiter geht, brauche ich gar kein zusätzliches Bleigewicht mehr an Bord. Der Vorteil von dieser Variante ist, dass ich durch das in Reihe schalten der beiden Akkus 12Volt für die Pumpe habe, aber auch eine 6Volt-Spannungsversorgung für Empfänger und Servos.
Also Win/Win 😊
Den Deckausschnitt habe ich so weit vergrößert, dass ich bequem an Akkus und Pumpe heran kommen kann.
Nun habe ich einen ersten Testlauf mit dem Wasserstrahl-Antrieb gemacht. Die beiden Löcher von Ruder und Steven-Rohr habe ich, mit Wohnwagen-Kitt provisorisch, verschlossen.
Das eigentliche Gewicht von ca. 3Kilo wurde mit Wasserflaschen realisiert.
Zuerst wollte die Pumpe nicht ansaugen, aber nachdem ich den Bug etwas ins Wasser gedrückt habe funktionierte es prima.
7 Volt sind wohl etwas zu wenig für die Pumpe aber mit 11 Volt geht es recht gut vorwärts 😊
Test mit 7 Volt-AkkupackTest mit 11 Volt-AkkupackWasserstrahl mit 11Volt
Bei Dampfantrieb weiß man nie genau ob einem nicht mal ungeplant der Dampf ausgeht, wenn das Modell weit vom Ufer entfernt ist. Es kann der Brenner ausgehen, der Gastank nicht richtig befüllt worden sein oder das Wasser im Kessel wurde schneller verbraucht, als man geplant hatte. Daher ist es gut, wenn das Modellboot noch über eine zweite Antriebsart verfügt. Beim Schaufelrad-Dampfer hatte ich eine mechanische Antriebart-Umschaltung realisiert. Bei der Borkum ist aber nicht genug Platz für eine aufwendige Mechanik. Im Internet fand ich eine Lösung, welche mir aber nicht gefallen hat. Hier hatte ein anderer Modellbauer eine zweite, kleine Schiffschraube mit Elektromotor eingebaut.
Mir kam dann die Idee, einen Wasserstrahl-Antrieb zu realisieren und an der Stelle der kleinen Zusatzschiffsschraube nur ein Austrittsloch zu haben, welches man kaum sieht.
Die blaue Holzleiste zeigt den Weg des Wasserstrahls
Die Borkum ist allerdings mit gut 3Kg nicht gerade eine Leichtgewicht und die Rumpfform ist alles andere als schnittig. Ein Waschwasserpumpe aus dem KFZ-Bereich liefert ca. 2L/min. Das ist nicht gerade viel und entspricht einem Druck von ca. 0,1Bar bei 10cm Rohrdurchmesser. Damit dürfte die Borkum wohl kaum vom Fleck kommen.
Ich habe mich umgeschaut und dann von der Firma Reich eine Verstärkerpumpe aus dem Camping-Bereich gefunden, welche 18L/min. fördern kann. Das entspricht einem Druck von ca. 0,8 bis 1 Bar bei 10cm Rohrdurchmesser. Außerdem ist diese Pumpe recht flach, so dass Sie sehr gut zwischen Stevenrohr und Rumpf passt.
Verstärkerpumpe von der Firma Reich 18L/min
Als nächstes wird alles eingebaut und getestet ob Theorie und Praxis übereinstimmen.
Da das Brennrohr von der D48 Dampfmaschine für einen liegenden Kessel hergestellt wurde, war es für den Stehenden Kessel der D49 etwas zu lang. Das hatte zur Folge, dass hinten und vorne kleine Flammen austreten konnten, wenn man das Gas am Tank weit aufgedreht hat. Daher habe ich zwei kleine Aluplatten rund gerollt und über die Enden des Brennrohres geschoben, so dass nun einige Gasaustritt-Löcher verschlossen sind. Das funktioniert hervorragend und es besteht keine Gefahr mehr, dass Flammen in Richtung Gastank lodern. Außerdem habe ich rechts und links noch zwei zusätzliche Löcher in die Kesselhalterung bzw. den Brennraum gebohrt, damit man das Feuer besser entzünden kann und sieht ob es noch noch brennt.
Brennrohr D48 – Zu viele Löcher für D49Verschließen der überflüssigen LöcherBesserer Zugang mit StreichholzAls Sichtfenster zum Brennraum geeignet
Am Aggregat entsteht im Betrieb immer Kondenswasser und läuft daran herunter. Damit das Wasser nicht in den Rumpf läuft habe ich aus einem alten Dosendeckel eine Auffangschale gebaut. Da der Dosendeckel eine Prägung hatte, würde das etwas merkwürdig unter dem Aggregat aussehen. Deswegen habe ich aus 0,5mm Messingblech eine Einlage gefertigt. Den Deckel habe ich mit Auspufflack schwarz lackiert. Nach dem Lackieren habe ich die Messing-Einlage mit hitzebeständigem Silikonkleber in den Deckel eingeklebt. Fertig ist die Auffangschale. Schaut doch mit den Rundungen aus, wie original ab Werk 🙂
Dosendeckel rohPrägung im Boden zu sehenMessingblech-EinlageViel besserlackierenFertig