Gorch Fock als Buddelschiff 

Ich weiß noch genau, wie ich im Jahre 1977/78, als 8 Jähriger Bub, immer wieder vor dem Buddelschiffbausatz von der Firma MB stand und es mich faszinierte wie das Wikinger-Schiff in die Flasche kommen sollte.
Zu meinem 9ten Geburtstag bekam ich den ersehnten Bausatz geschenkt und konnte es kaum abwarten damit loszulegen.

Nach etwas über 14 Tagen war das Werk vollbracht. Meine Mutter half mir damals beim Verbringen und befestigen des Schiffes in der Flasche. Alles andere hatte ich zuvor selbst zusammengebaut, beklebt und bemalt.


In den folgenden Jahrzehnten wurde das Wikinger-Buddelschiff immer gut verwahrt und fiel mir 2021 beim Aufräumen, während der Corona-Pandemie, wieder in die Hände.
Ich dachte mir, wieder einmal ein Buddelschiff bauen, wäre doch eine super Beschäftigung und Zeit genug hast du ja.
Also machte ich mich in der Bucht auf die Suche nach einem schönen Buddelschiff-Bausatz. Nach etwas suchen fand ich einen Bausatz des Dreimasters Gorch Fock, welcher von der Hamburger Firma Buddel-Bini hergestellt worden war.

Mit viel Geduld und ruhigen Händchen baute ich nach über 40 Jahren wieder mal ein Buddelschiff.
Diese „Frickelarbeit“ ist genau mein Ding und es machte mir sehr viel Spaß die vielen kleinen Details auszuarbeiten, die wahrscheinlich nur ich sehe 😀
Die Bauzeit betrug ca. 4 Monate. Der Bausatz war aber auch viel aufwendiger als das Wikinger-Schiff von 1978 😉

Für größere Darstellung und mehr Details bitte auf die Bilder klicken…

Der Rumpf aus Gußharz musste noch in Form gebracht werden, die notwendigen Bohrungen hatte der Hersteller schon angebracht.

Nachdem alle Masten zusammengebaut und lackiert waren, wurden diese auf Deck montiert. Danach ging es ans Auftakeln:


Die blaue Knetmasse, aus Leinöl-Kitt, wurde mit einem langen Spezial-Werkzeug eingebracht und die Wellen geformt.
Zum Bemalen des „Wassers“ wurde ein dünner Pinsel an einem Holzstab befestigt, so dass man im Inneren der Flasche gestalten konnte.
Informationen zu Schiff, Hersteller und Erbauer wurden vorher unten im „Meer“ versenkt.

Danach kam das Schiff in die Flasche, der Rumpf wurde mit Holzleim befestigt, aber darauf geachtet, dass die Fäden noch freigängig waren. Nach Trocknung wurden die Maste mit den Fäden aufgerichtet. Als die Masten schön aufrecht standen wurde die Fäden oben auf der Flasche mit Klebeband fixiert. Nun konnten die Fäden mit Holzleim am Vordersteven befestigt werden.


Nach der Trocknung wurden die Zugfäden mit einer Cuttermesser-Klinge entfernt, welche an einem Holzstab befestigt war. Danach konnten die Segel mit einem dünnen Holzstab ausgerichtet und auch mit Holzleim fixiert werden.


Kleber und Leinöl-Kitt bekamen 4 Wochen Zeit zum Ablüften und danach kam der Korken in die Flasche. Mit Siegel-Stempel, Wachs und einer mitgelieferten Kordel, wurde der Korken in der Flasche gesichert.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert